Samstag, 20. September 2014

Ghana Se’W Akwaaba - Ankunft in Accra


02/09/2014
Es war 20 Uhr, bereits sehr dunkel und die Stadt begrüßte uns mit schwülem Wetter. Ich hatte immer noch meine Bench-Jacke an, da mir im Flugzeug schnell kalt wird, dementsprechend war es nicht nur schwül, sondern auch verdammt heiß für mich.
Nachdem wir ausgestiegen sind, kamen wir zum Security Check, der so ganz anders war als diejenige, die ich bisher kannte. Es wurden Fingerabdrücke genommen und das Auge gescannt.
Schon am Flughafen ist mir dieser besondere Geruch aufgefallen; es roch nach Afroshop, ein vertrauter Geruch in einer unbekannten Gegend und mir wurde immer mehr bewusst, dass ich sehr weit von zu Hause entfernt war. Wir wurden von David, Lehrer und unser Ansprechpartner von AIM, und seinem Freund Sekh abgeholt. Mit meinen 2 Koffern und einem großen Rucksack auf dem Rücken verließ ich das Flugzeuggebäude und nach den ersten paar Schritten auf den Straßen von Accra hatte ich das Gefühl, dass ich genau das Richtige tue. Ich habe mich sofort wohl gefühlt, trotz (oder gerade wegen?) dem Trubel, der um mich herrschte.
Die erste Nacht haben wir in Accra im Salvation Army verbracht. Ein Hostel etwa 30 Minuten Taxifahrt vom Flughafen entfernt.
Schon vom Flugzeug aus, konnte man die vielen Lichter sehen, die Accra erleuchteten. Das war ein unglaublich schönes Bild wie eine Millionen Glühwürmchen, die sich am Boden tummeln. Besonders beeindruckend war die Größe der Stadt. Das Lichtermeer bzw. die Glühwürmchenarmee schien kein Ende zu nehmen.
Später am Abend sind wir mit David und Sekh zusammen noch in eine Bar gegangen haben geredet, gegessen und Bier getrunken. Für mich ist letzteres etwas ungewöhnlich, da ich in Deutschland so gut wie nie Bier trinke, weil es mir nicht besonders gut schmeckt.
Aber als ich an meinem ersten Abend das erste Mal eines von Ghanas Kultbieren, das Ghana Club Beer, getrunken habe, war ich positiv überrascht.
Am nächsten Tag sind wir dann mit dem Bus 4 Stunden nach Komenda gefahren und haben das erste Mal unser Zuhause für die nächsten 12 Monate gesehen. Stürmisch begrüßt wurden wir von Emma, unserem Hund.
Einen Hund in Ghana zu haben ist nicht so zeitaufwendig wie in Deutschland. Emma läuft meistens im Ort herum, man muss mit ihr also kein Gasi gehen.
Wir haben ein Volu-Haus, in dem es 2 Zimmer gibt, ein WC, einen Duschraum und eine Küche. Es gibt kein fließend Wasser, also wird einmal pro Tag ein großer Wassertank mit 180 Liter Fassvermögen befüllt und mit Eimern Geschirr gewaschen, geduscht und die Toilettenspülung betätigt.
Im Volu-Haus wohnen Melli und Lea zusammen und ich teile mir ein Zimmer mit Johanna.
10 Meter von uns entfernt wohnen Hannes und Janna in einem angemieteten Zimmer.
In Komenda wartete schon ein warmes und sehr leckeres Abendessen auf uns; Eggstew mit Reis, gekocht von Francis, Leiter der AIM Culture Group und seinem Freund Emmanuel.
Am Abend sind wir mit den Beiden ins First Gate gelaufen, eine Bar in Komenda, und haben den Tag ausklingen lassen. 


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Anmerkung: Ich hatte die ersten Wochen leider kein Internet, deshalb stimmt das Datum in dem grauen Kästchen nicht mit dem Tag überein. 

Mittwoch, 17. September 2014

Abschied von Deutschland

01/09/2014
Ich konnte einfach nicht schlafen, war viel zu nervös und aufgeregt.
Ich dachte daran, dass um 7 Uhr morgens meine Reise nach Ghana beginnen wird und nach einem kurzen Zwischenstopp in Istanbul, werde ich mich abends  in Accra wiederfinden, der Hauptstadt von Ghana.
Alles kam mir so unwirklich vor, besonders in den letzten Wochen vor der Abreise musste noch so viel vorbereitet und erledigt werden. Ich war total im Stress, so dass mir keine Zeit blieb für einen ruhigen Moment. So richtig begriffen, dass ich von allem was mir (in Berlin) wichtig war für 12 Monate Lebewohl sagen musste, hatte ich erst als ich mich kurz vor Abflug von meiner Mutter, meiner Schwester und meinen Freunden verabschiedete.
Nachdem wir 13 Stunden unterwegs waren, kamen wir am Abend in Accra. Wir, das sind Ich und die anderen Freiwilligen von AIM, meiner Entsenderorganisation. 
Johanna, Hannes, Melli und Lea hatte ich bereits beim Vorbereitungsseminar kennengelernt und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Die letzte im Bunde ist Janna. Sie studiert  Kultur- und Medienbildung in Stuttgart und macht ein 6-monatiges Praktikum in Ghana. 


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Anmerkung: Ich hatte die ersten Wochen leider kein Internet, deshalb stimmt das Datum mit dem grauen Kästchen nicht mit dem Tag überein.